Endlich wieder spielen: Neurofeedback bei Epilepsie

Tim ist Epileptiker. Anfangs war die Krankheit für die Familie kein Problem, aber ab dem 6. Lebensjahr wurden seine Symptome so schlimm, dass Tims Alltag immer schwieriger wurde. Seit einigen Monaten bekommt er regelmäßig Neurofeedback und kann wieder am Leben teilhaben.

Medikamente, die nichts nützen.

Anne erzählt:

Mein Sohn ist seit seinem 2. Lebensjahr an Epilepsie erkrankt. Zunächst entwickelte er sich zunächst ganz normal. Mit jedem Jahr jedoch wurden die Anfälle häufiger und es kam ab dem 6. Lebensjahr zu ganz offensichtlichen Einschränkungen. Vor allem die Sprache war immer sehr stark davon betroffen.

Mit 8 Jahren kamen auch körperliche Einschränkungen dazu. er spielte plötzlich nicht mehr so gut Fußball, traf den Ball nicht mehr, schoss keine Tore mehr. Die anderen Kinder schlossen ihn aus dem Spielgeschehen aus.

Innerhalb 2 Jahre bekam er 5 verschiedene Medikamente. Abwechselnd. Immer in der Hoffnung etwas zu verbessern. Dann bekamen wir die Diagnose: Tim hat eine nicht behandelbare Epilepsie. Da keines der Medikamente auch nur annähernd anschlug.

Normalerweise wird Epilepsie mit Medikamenten behandelt, sog. Antiepileptika. Davon gibt es viele verschiedene „Sparten“. Die verwendeten Wirkstoffe wirken bei jedem Epileptiker anders. In den meisten Fällen ist durch die Medikamente eine Änderung des Anfalls bzw. eine Verringerung der Anfallhäufigkeit der Epilesie möglich. Jedoch keine Heilung.

Epilepsie bedeutet Medikamente und viele Nebenwirkungen

Meistens nimmt die richtige Einstellung der Medikamentenmenge und -gabe viel Zeit und Geduld aller Betroffener in Anspruch. Bei Epilepsie müssen häufig mehrere Kombinationen der Wirkstoffe ausprobiert werden, bis etwas einigermaßen erfolgreich wirkt. Spätestens jedoch mit einem Wachstumsschub bei Kindern oder sonstigen Veränderungen müssen neue Einstellungen – oft unter medizinischer Aufsicht – des Medikamentes vorgenommen werden. Da sich unser Gehirn aber ständig entwickelt, ist es sehr schwer, eine dauerhafte, optimale Lösung zu finden. Epileptiker haben dadurch nicht selten mit starken Nebenwirkungen zu kämpfen, die das Medikament mit sich bringt.

Nachdem Tim selbst nach 3 Schuljahren weder lesen noch schreiben konnte, haben wir ihn auf eine besondere Schule gebracht. Hier bekam er ein Förderprogramm. Trotzdem musste er alle Buchstaben immer und immer wieder aufs Neue erlernen, da er sie einfach vergas…

Ebenfalls hatte er große Schwierigkeiten, seine Gefühle zu regulieren. Immer wieder bekam er heftige Wutausbrüche, bei denen er auch gewalttätig wurde. Auch innerhalb der Familie.

Als wir die Familie und Tim kennenlernten, war die Situation sehr schwierig. In einem Beratungsgespräch stellten wir die Möglichkeiten des Neurofeedbacks vor. Die Behandlung von Epilespie mit Neurofeedback ist noch recht neu. Es gibt keine Langzeitstudien, aber wir probierten es aus.

Neurofeedback bei Epilespie: Ein Versuch ist es wert

Wir entschieden, dass Tim mit 2 Behandlungen pro Woche begann. Und wir waren überrascht, wie schnell sich die ersten Erfolge einstellten.

Ich bin überaus dankbar, dass wir durch Marius zum Neurofeedback kamen. Und er den Mut aufbrachte, Tims Epilepsie mit dieser wunderbaren Behandlungsmethode zu therapieren.

Jetzt nach etwa 6 Monaten bemerken wir gravierende Unterschiede. Tims und unser Alltag hat sich merklich entspannt und wir sind zuversichtlich, dass wir noch weitere Erfolge verzeichnen können.

  • Bessere, längere Konzentration: Tim lässt sich nicht mehr so schnell ablenken, kann plötzlich Lego ganz alleine bauen! Komplett bis zu Ende.
  • Weniger Kommunikations-Defizite. Seine Sprache ist klar und deutlich. Tim muss nicht mehr so lange überlegen, oder gar nicht mehr, was wie heißt. Er hat eine flüssige Sprache.
  • Er wirkt trotz Epilepsie sortierter, fokussierter, ausdauernder im gesamten Alltag.
  • Tim hat weniger Anfälle. Und längere Pausen zwischen den Anfällen. Die anfallsfreien Zeiten reichen von mehreren Tagen bis zu einigen Wochen.
  • Tim wirkt insgesamt glücklicher, ausgeglichener. Er hat fast keine Wutanfälle mehr und wenn, dann ist er schnell wieder beruhigt und reflektiert.
  • Tim spielt wieder besser Fußball und schießt Tore und wird wieder mehr in der Mannschaft angenommen.
  • Er verfügt über ein gewachsenes Selbstbewusstsein.

Aus unserer Erfahrung können wir sagen, Neurofeedback hilft bei Epilepsie.

Mit diesem Text möchten wir Eltern und Betroffenen Mut machen, Neurofeedback auszuprobieren.

*Tim heißt nicht Tim und Anne heißt nicht Anne. Aber ihre Erfahrungen sollen anderen Mut machen, neue Wege zu gehen.

Thema AD(H)S – Mythen und Halbwahrheiten

Gibt es AD(H)S wirklich und was hilft?

Es gibt nur wenige Krankheitsbilder, die ähnliche Diskussionen auslösen. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, sich bei Schlaganfall oder Tinnitus in eine solche von Emotionen geprägte Kontroverse zu begeben.

Hier habe ich zu häufigen Thesen bezüglich ADHS einige Informationen zusammengestellt.

„ADHS gibt es gar nicht!“

Das ist in der Tat eine schwierige Aussage. Gibt es Depressionen? Gibt es Burn-out?

ADHS steht als Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung und bezeichnet eine Verhaltensstörung von Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen, die vor allem drei große Bereiche umfasst.

  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen,
  • Impulsivität und
  • ausgeprägte körperliche Unruhe (Hyperaktivität)

Es gibt auch aber die Variante ohne Hyperaktivität. Dann spricht man von ADS.

AD(H)S tritt bei rund 5% aller Kinder und Jugendlichen auf. Bei Jungen häufiger als bei Mädchen. Überlicherweise wird eine AD(H)S im Vorschul- oder Grundschulalter diagnostiziert.

Doch um auf die Ausgangsfrage zu kommen: Ja, so lange Eltern, Lehrer, Erzieher, aber vor allem die Betroffenen unter den genannten Indikationen leiden, ist etwas nicht in Ordnung.

„ADHS – dafür brauche ich nicht zum Arzt.“

Doch. Bitte unbedingt. Wenn Sie die Vermutung haben, dass Ihr Kind ADS hat, dann wenden Sie sich bitte an Ihren Kinderarzt. Er wird Sie dann zu eine/r qualifizierte/n Kinder- und Jugendpsycholog/in überweisen. Um eine Diagnose stellen zu können, sind aufwendige Tests notwendig.

„Früher gab es (auch) kein AD(H)S.“

Doch, sehr wahrscheinlich schon. Aber ADHS wurde nicht diagnostiziert oder behandelt. Selbst bei Senioren kann ADHS nachgewiesen werden. Ich glaube, dass es zwei Hauptgründe gibt, warum ADHS heute eine größere Bedeutung hat:

1) Gesellschaft und Medizin sind aufmerksamer und kritischer, wenn Kinder aus welchen Gründen auch immer, aus dem Rahmen fallen. Siehe „Ach Dein Kind läuft noch nicht?“. So werden Defizite früher entdeckt.

2) Eltern sind auch gewissenhafter im Umgang mit ihren Kindern. Sind engagierter um deren Wohlbefinden bemüht und möchten das Bestmögliche tun, damit es ihren Kindern gut geht.

„ADHS ist klar zu erkennen.“

Mit meiner Erfahrung in der Ergotherapie kann ich behaupten, jeder Mensch ist einzigartig, jeder ADHSler ist einzigartig. Es gibt einige Grundindikationen, aber wie bei allem im Leben, gibt es zwischen Schwarz und Weiß unzählige Grauschattierungen.

„ADHS Kinder werden systematisch unter Drogen gesetzt.“

Wir sind uns einig: Medikamente, egal welche, bringen immer Nebenwirkungen mit sich. Das im Ritalin enthaltene Methylphenidat ist ein Stimulanzmittel mit starker Wirkung auf die mentalen und motorischen Aktivitäten. Es hat zahlreiche Nebenwirkungen, u.a. Appetitverlust.

Es geht in der Therapie immer darum, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Es gib Kinder, die ohne Medikamente sehr gut zurechtkommen, und mit Hilfe von alternativen ADHS-Therapien, wie Neurofeedback eine deutliche Verbesserung der Symptomen erreichen. Es gibt aber auch Kinder, deren ADS-Symptome sind so stark, dass mit der Gabe von Ritalin eine Verbesserung ihrer Lebensqualität einhergeht. Die Behandlung mit Medikamenten ist umstritten und wird auch umstritten bleiben, weil die Langzeitwirkungen zum Teil nicht erforscht sind. Wichtig ist, dass die medikamentöse Behandlung sorgfältig von einem Facharzt begleitet wird

Ich empfehle Betroffenen (Erwachsenen, Kindern und Eltern) sich ausführlich mit der Diagnose auseinander zu setzen, sich von fachkundigen Ärzten beraten zu lassen und sich über mögliche alternative Therapien zu informieren.

„Alles Humbug, letztendlich ist es eine Krankheit, die nur medikamentös behandelt werden kann.“

Es gibt immer mehrere Weg nach Rom. Aber manche sind länger und anstrengender. Und manchmal steht man auch in einer Sackgasse. Wie bereits oben beschrieben, die Gabe von Ritalin ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Nutzen und Nebenwirkungen sollten Sie sorgsam abwägen.

Es gibt zahlreiche alternative Therapien, wie z.B. Neurofeedback. Aber nicht für jeden ist jede Therapie gleichermaßen geeignet. Die Behandlung von ADHS durch Neurofeedback ist auch noch nach so vielen Jahren der Forschung und Anwendung nicht „allgemein“ bekannt. Doch inzwischen ist sie z.B. als Theapieform fest in der Ergotherapie verankert und wird von den Krankenkassen bei entsprechender Diagnose übernommen. Lassen Sie sich bitte von Ihrer/m behandelndem Arzt/in beraten.

„ADHS? Schuld haben die Eltern / die Schule….!“

Bei gesundheitlichen Einschränkungen gibt es keine Schuldfrage. Auch nicht bei ADHS. Doch können die Betroffenen durch Abläufe in der Familie oder bestimmte Regeln in der Schule besser mit ihrer Situation zurecht kommen. ADHS ist keine Frage der Herkunft. Die Symptome kommen bei Kinder aus Akademikerhaushalten ebenso vor, wie bei Kindern aus anderen Milieus.

Auch die Schule hat keine Schuld. Doch ein leistungsorientiertes Bildungssystem ist sicher für die meisten betroffenen ADHSler nicht förderlich.

„Bei ADHS kann man nichts tun.“

Im Gegenteil bei ADHS kann man meiner Ansicht nach sehr viel tun.

Ein wichtiger Aspekt meiner Arbeit ist die Elternarbeit und die Arbeit in der Schule. Wenn ein Kind ADHS hat, ist es wirklich ratsam, sich das Umfeld anzuschauen. Wie wächst das Kind auf? Wie wird in der Familie kommuniziert? Wie ist der Erziehungsstil? Ebenso wichtig ist die Arbeit der Schule. Wie kompetent sind die Lehrer? Wie viele Schüler sitzen in der Klasse usw.

Außerdem gibt es zahlreiche andere alternative Wege bei ADHS, die ich in einem anderen Artikel vorstelle.

„AD(H)S wächst sich aus.“

Da ist in der Tat etwas Wahres dran. Zwar ist nach den aktuellen Erkenntnissen der Forschung ADHS nicht heilbar, aber in der Tat gibt es Hinweise, dass einige Betroffene mit zunehmenden Lebensalter weniger Symptome haben und auch insgesamt besser mit der Situation zurechtkommen. Allerdings gibt es auch Menschen, die ihr ganzes Leben lang, durch AD(H)S mit Einschränkungen leben müssen.

Für ADHS fehlt das Verständnis bei Familie, Bekannten und Lehrern.

Auch das ist nicht ganz von der Hand zu weisen. In der Regel sehen sich Betroffene Familien zwischen zwei Extremen. Die einen sagen: „AD(H)S gibt es nicht, stell Dich nicht so an.“ Die anderen sagen: „ADHS ist ein Krankheit. Du bist krank. Du musst (mit Medikamenten) behandelt werden.“

Insbesondere bei Lehrern werden nicht ausreichend über ADHS informiert.

Letztendlich besteht immer dann Handlungsbedarf, wenn ein Kind mit den Anforderungen nicht zurecht kommt und unter den Symptomen leidet.

Wenn Sie Fragen zu den Behandlungsmöglichkeiten bei AD(H)S haben, freuen wir uns über Ihren Anruf.

Bereits 2014 erschien ein Artikel in der Ärztezeitung: Durch Neurofeedback konnten die Lähmungen verursacht durch einen Schlaganfall deutlich verbessert werden.

Abhängig davon, wie lange die Regionen im Gehirn bei einem Schlaganfall mit zu wenig Sauerstoff versorgt wurden, leiden Patienten unter leichten bis hin zu schweren Behinderungen.

Manche Behinderungen und Lähmungserscheinungen nach einem Schlaganfall sind so gravierend, dass ein normaler Alltag eigentlich nicht mehr möglich ist. Dies war auch bei 32 Patienten aus Tübingen der Fall, die sich für diese Studie zur Verfügung stellten.

Sie konnten zum Beispeil nach dem Schlaganfall ihre rechte Hand nicht mehr öffnen und schließen. Dadurch waren sie nicht in der Lage Alltagsgegenstände zu greifen. Die Studienteilnehmer wurden in zwei Gruppen geteilt. Eine Gruppe erhielt intensive Physiotherapie. Die Vergleichsgruppe  erhielt neben der Physiotherapie zusätzlich Neurofeedback.

In der Studie ging es um die Vorstellungskraft. Die Betroffenen stellten sich die HAndbewegung im Detail vor. Dabei wurden mittels EEG ihre Hirnströme gemessen. Diese Daten wurden an einen Computer weitergeleitet, der mit einer Prothese verbunden war. Diese Prothese hat dann die „gedachten“ Bewegungen umgesetzt. Die teilnehmenden Patienten trainierten über 14 Tage und mindestens 250 Mal an jedem Tag.

Neurofeedback verändert die Hirnaktivität

Der Effekt beruht darauf, dass die Patienten über das Neurofeedback ein bestimmtes Wellenmuster, den sensomotorischen Rhythmus, beeinflussen.

Durch eine Bewegung oder die Vorstellung einer Bewegung wird dieses Frequenzband im EEG desynchronisiert, das heißt, die schnellen Betawellen herrschen vor.

Schlagen seine Anstrengungen fehl, kann der Patient es an den Mustern sehen. Dieses Feedback soll die Gehirnaktivität also nicht nur überwachen, sondern bei Lernschritten helfen.

Am Ende der zwei Wochen wurde verglichen, ob die tatsächliche Beweglichkeit der so therapierten Patienten sich im Vergleich zur Kontrollgruppe verbessert hatte. Tatsächlich war dies der Fall. Das Neurofeedback verändert auf lange Sicht also die Wellenmuster im Gehirn und beeinflusst den beeinflussen sensomotorischen Rhythmus.

Haben Sie Fragen zu Neurofeedback und wollen Sie wissen, wie Sie Ihre Bewegungsfähigeit verbessern können? Dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

Neurofeedback wird häufig bei Kindern zur Verbesserung der Konzentration angewendet. Doch auch für Erwachsene bei Stress und Burnout kann das Gehirntraining die Lebensqualität verbessern.

Aus der Ergotherapiepraxis Bodensee: Neurofeedback bei Burnout

Als Thomas* das erste Mal anrief, war mir nicht gleich klar, was der Grund seines Anrufes war. Ich bat ihn zu einem Beratungsgespräch und Thomas erzählte mir, dass er 38 Jahre alt ist und in einer mittleren Führungsposition in einem Industrieunternehmen hier am Bodensee arbeitet. Termindruck, Stress und Frust bestimmen seinen Arbeitsalltag. Diese Unzufriedenheit übertrug sich inzwischen auch auf sein Privatleben. In der Familie gibt es immer häufiger Streit. Thomas kann nicht schlafen. Das Abschalten fällt ihm sehr schwer.

Stress und nicht abschalten können

Beim Hausarzt war Thomas noch nicht. Ich teilte ihm meine Vermutung mit, dass er wahrscheinlich kurz vor einem Burnout stehe. Und ich empfahl ihm das Gespräch mit einem Arzt zu suchen, um ein Rezept für Ergotherapie zu erhalten.

Ich empfehle meinen Patienten ihren Arzt auf die Neurofeedback-Therapie bzw. eine Ergotherapie anzusprechen. Eine Behandlung mit Neurofeedback im Rahmen einer Ergotherapie wird in der Regel von der Krankenkasse bezahlt und vom Arzt verordnet. Die Kasse bewilligt in der Regel 4×10 Behandlungen. Danach müsste der Patient eine dreimonatige Pause einlegen. Außerdem müssen Patienten eine Zuzahlung zum Rezept leisten. Sie beträgt zwischen 50 und 70 Euro.

1-2 Behandlungen pro Woche genügen

Ich war sehr froh, dass Thomas mich zwei Wochen später anrief und mit dem Neurofeedback beginnen wollte. Idealerweise sollten Patienten zweimal pro Woche zur Behandlung kommen. Thomas kam, wie viele andere Berufstätige auch, einmal wöchentlich.

Was viele nicht wissen, Schlaflosigkeit und die fehlende Fähigkeit sich zu entspannen, kann durch Neurofeedback behandelt werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass Neurofeedback der Burnout-Prophylaxe dient. Neben eines gesunden Schlafverhaltens können Erwachsene durch Neurofeedback ihre kognitiven Fähigkeiten, wie Konzentrationsfähigkeit und die Denk- und Merkfähigkeit steigeren.

Das Ergebnis der Neurofeedbackbehandlung sind mehr Zufriedenheit und mehr Leistungsfähigkeit.

Für die Behandlung bei Burn-out und Schlafstörungen empfehle ich meinen Patienten ihren Alltag zu durchleuchten und sich immer wieder Auszeiten und Inseln im Alltag zu schaffen. Einfach mal wieder Dinge für sich tun. Ein Aufenthalt im Wald oder generell in der Natur und Spaziergänge an frischer Luft helfen wieder zu sich zu finden. Ebenso wie Treffen mit Freunden, auch außerhalb der Familie.

Auch bei Thomas zeigten sich schon nach kurzer Zeit erste Verbesserungen. Menschen mit seiner Symptomatik spüren relativ schnell die Erfolge der Behandlung. Um die Wirksamkeit von Neurofeedback zu festigen, empfehle ich 20 Sitzungen im kurzen Intervall und 10 Sitzungen zum Stabilisieren.

Regelmäßige Kontrolle des Behandlungserfolges

Um die Erfolge greifbar zu machen, haben wir seine Antworten des Patientenbogens vor Beginn der Behandlung mit dem Zwischenstand sechs Wochen nach Therapiebeginn verglichen. Nicht nur die Schlafstörungen haben abgenommen. Thomas hat auch weniger Kopfschmerzen und fühlt sich insgesamt vitaler und gesünder.

Neurofeedback ist eine nachhaltige Behandlungsmethode. Die Ergebnisse bleiben in der Regel dauerhaft bestehen. Trotzdem ist jeder Patient gefordert, sich nicht zu viel zuzumuten und eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden.

Haben Sie Fragen zu Neurofeedback? Dann sprechen Sie uns an!

 

 

Bildquelle: Nik Shuliahin via Unsplash

Seit vielen Jahren arbeiten wir mit Kindern. Insbesondere Kinder mit AD(H)S kommen in unsere Praxis. Hier haben wir zusammengefasst, wie Neurofeedback abläuft und welche Behandlungsergebnisse wir erreichen.

Behandlung mit Neurofeedback bei Kindern

In der Regel kommen Eltern mit ihren Kindern zu uns, nachdem im Grundschulalter Konzentrationsprobleme oder Verhaltensauffälligkeiten auftreten. Die Diagnose AD(H)S steht im Raum. Mehr über AD(H)S lesen hier.

Für viele steht die Welt erst einmal still. Scrollt man sich durch die Google Ergebnisse oder liest die Kommentare in Facebook-Gruppen, dann scheint es, dass die medikamentöse Behandlung unumgänglich ist.

Der Eindruck täuscht. Bei AD(H)S gibt es durchaus alternative Behandlungsmöglichkeiten. Neurofeedback ist eine davon.

Was kann der Ergotherapeut tun?

Bei AD(H)S gibt es unterschiedliche ergotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten. Neben der Behandlung der Kinder mit Neurofeedback, bieten wir Therapien zur Verbesserung der sozialen Kompetenz, Konzentrationstraining und Therapien bei Lernschwäche oder motorischen Einschränkungen an.

Da die Symptomatik bei AD(H)S oft sehr breit gefächert ist, wenden wir bei ADHS-Kindern oft mehrere Therapiemethoden gleichzeitig an.

Wie geht Ergotherapie bei AD(H)S los?

AD(H)S ist nicht gleich AD(H)S. Zuerst versuchen wir die Symptome zusammenfassen. Sie sind bei AD(H)S von Kind zu Kind unterschiedlich. Mit einem Fragebogen bitten wir die Eltern die Situation ihrer Kinder einzuschätzen.

Wichtig ist zu erfahren, wie sich die Symptome im Alltag zeigen. Welche Aspekte besonders störend für die betroffenen Kinder und ihre Familien sind.

In der Regel besuchen wir die Familien der AD(H)S Kinder und versuchen uns ein Bild vom Umfeld zu machen. Nicht immer, aber sehr häufig, kann der Alltag AD(H)S-Symptome verstärken. Manchmal helfen schon kleinste Veränderungen in der Familie und im Alltag, um eine Verbesserung der Situation der Kinder zu erreichen.

In vielen Fällen helfen Veränderungen im Umfeld des AD(H)S Kindes

Vielen Familien ist es unangenehm, jemand Fremden einen Einblick in die persönlichen Verhältnisse zu gewähren. Uns geht es nicht darum, Ihnen vorzuschreiben, was Sie zu tun haben oder lassen sollten. Vielmehr versuchen wir Dynamiken in der Familie oder im Alltag zu erkennen, die für uns als Außenstehende einfacher zu sehen sind, als für die Betroffenen.

Wir möchten Ihnen Impulse geben, Vorschläge unterbreiten, was Sie im Alltag der Kinder ändern könnten.

Begleitend dazu beginnen wir eine Behandlung mit Neurofeedback.

Hier lesen Sie was Neurofeeback ist. Sie können sich auch dieses Erklärvideo anschauen.

Ablauf der Behandlung mit Neurofeedback bei Kindern

Neurofeedback ist eine Behandlungsform, die einiges an Ausdauer verlangt. Unsere Erfahrung in der Praxis hat gezeigt, dass wir die besten Therapierfolge nach ca. 25-30 Behandlungen erreicht haben.

Unsere Behandlung stimmen wir immer auf den Patienten genau ab. In der Regel beginnen wir die Neurofeedback-Behandlung hier am Bodensee mit zwei Sitzungen pro Woche. Nach etwa 15 Sitzungen hat sich das Gehirn auf das Lernen eingestellt. Das Gehirn bekommt positive Rückmeldungen, wenn es optimal arbeitet. Dann reduzieren wir die Behandlung auf eine Sitzung pro Woche.

Regelmäßig überprüfen wir den Behandlungserfolg, indem Eltern den bereits bekannten Fragebogen erneut ausfüllen. Veränderungen, meistens sind es Verbesserunge, besprechen wir.

Wirklich messbare Erfolge kommen, aber eben nicht sofort.

Nach etwa 30 Behandlungen ist das Gehirn in der Lage, sich selbst zu regulieren. Sprich es merkt, wenn es nicht optimal arbeitet, versucht es sich anzupassen, bis es wieder optimal funktioniert.

Die Erfolge der Neurofeedback-Behandlung bei AD(H)S Kindern äußern sich je nach Symptomatik z.B. so:

  • die Kinder wirken ausgeglichener, die Impulsivität wird weniger oder geht gen Null,
  • weniger Einschlaf- und Durchschlafprobleme,
  • weniger Kopfschmerzen
  • viele AD(H)S Kinder können sich besser konzentrieren, bei Schulkindern mit dem Ergebniss besserer Noten
  • besseres Sozialverhalten und die verbesserte Fähigkeit Freundschaften zu schließen
  • mehr Erfolgserlebnisse bringen mehr Zufriedenheit und Freude für die Kinder

und in der Folge:

  • Medikamente, wie Ritalin können reduziert werden,
  • u. U. werden Medikamente ganz überflüssig.

Was passiert wenn die NF-Behandlung abgebrochen wird oder endet?

In einigen Fällen kommen die Symptome nach Ende der Therapie ganz oder teilweise zurück. Immer dann, wenn das alte Muster zu stark ist. Doch in den meisten Fällen, bleibt eine Verbesserung der Symptome bestehen.

Immer dann, wenn Symptome wiederkehren, sollte die Neurofeedback-Behandlung wiederholt werden.

Unsere Erfahrung ist, dass sich das Gehirn nach einer Pause schneller auf das Neurofeedback einstellen kann und somit die Erfolge schnell (wieder)kommen.

Der Behandlungserfolg und auch die Dauer sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Es gibt Kinder, die sich sehr schnell auf Neurofeedback einstellen. Bei denen zeigen sich bereits nach wenigen Malen Erfolge. Andere Menschen brauchen länger.

Aber in nur ganz wenigen Fällen ist eine Neurofeedback-Behandlung ohne Ergebnis.

Meistens ist das der Fall, wenn andere Umstände, z.B. Schwierigkeiten in der Familie oder Alltagsprobleme so prägnant sind, so dass sie die NF-Behandlung nachhaltig schwächen und eine Wirkung nicht mehr merkbar ist.

Welche Maßnahmen wir begleitend empfehlen, werden wir demnächst aufschreiben.

Für genaue Informationen oder ein ein Beratungsgespräch, kontaktieren Sie uns bitte.

 

Weitere Informatione zu Neurofeedback und AD(H)S hier